Die Kanzlerin der Hochschule Hof Frau Dagmar Pechstein hatte für den 30. März 2011 zur Information-Veranstaltung zum „Stand und die Weiterentwicklung von PRIMUSS“ eingeladen. Herr Professor Hagerer, wissenschaftlicher Leiter des Rechenzentrums der Hochschule Ingolstadt, hatte sich freundlicherweise bereiterklärt, mit den PRIMUSS Entwicklern diese Veranstaltung zu gestallten. Die Veranstaltung stieß auf reges Interesse, was einerseits die große Teilnehmerzahl (ca. 40 Personen) und die Teilnahme der Verbundpartner aus ganz Bayern zeigt. So durften wir neben der Vizepräsidentin Technik Frau Prof. Dr.-Ing Brigitte Bärnreuther, dem Dekan der Fakultät Ingenieurwissenschaften Prof. Dr. Valentin Plenk von der Hochschule Hof, auch den Kanzler Herrn Ludwig von Stern und den Vizekanzler Dipl.-Verwaltungswirt (FH) Georg Schieder von der Hochschule Amberg-Weiden begrüßen.
Nach der Einleitung durch die Kanzlerin der Hochschule Hof Frau Dagmar Pechstein, übernahm Herr Professor Hagerer die Moderation der Veranstaltung. Er führte zunächst in kurzen Worten in die Thematik PRIMUSS Campus IT ein, um dann an Herrn Manfred Zieglmeier, der im PRIMUSS Verbund federführend für die Entwicklung des Kernsystems ist, zu übergeben. Herr Zieglmeier erläuterte die integrierende Arbeit mit dem Notenblatt an Echtdaten der Hochschule Hof. Dabei legt PRIMUSS besonderen Wert, auf den einfachen Zugriff auf alle Aspekte des „Students Lifecycle“ für die Sachbearbeiter. So sind aus dem Notenblatt eines Studenten mit einem Klick die Definition seiner Prüfungsordnung, die Praktikumsverwaltung oder seine Kontaktdaten im Modul Studentenverwaltung (SOS) einsehbar. Herr Zieglmeier wies weiterhin darauf hin, dass die technologische Erneuerung von DOS-basierten Anwendungen zu Windows-Clients abgeschlossen ist und der Übergang zu einer modernen Datenhaltung (PostgreSQL) kurzfristig (geplant Mai 2011) erfolgen wird.
Im zweiten Teil der Veranstaltung stellte Herr Professor Hagerer die in der Entwicklung befindliche „Lehrveranstaltungsplanung“ die Grunddaten für den Stundenplan liefert, vor. An der Hochschule Ingolstadt ist bereits die erste Version des Stundenplans im Einsatz. Dieses Modul hat jedoch keine Verknüpfung zu den Veranstaltungsdaten aus PRIMUSS. Diese Lücke schließt das neue Modul LVP (Lehrveranstaltungsplanung). Die LVP erlaubt Veranstaltungen aus PRIMUSS und alle weiteren Events der Hochschulen mit Studierendengruppen, Dozierenden und Beschreibungen zu verknüpfen. Der daraus resultierende Veranstaltungsplan eines Semesters dient als Planungsgrundlage für den Stundenplan, wird für die Online-Veröffentlichung von Modulhandbüchern im Sinne des Bologna-Prozess genutzt oder dient dem Dozierenden zum Nachweis seines Lehrdeputats. Herr Professor Hagerer führte aus, dass der personalisierte Stundenplan bereits seit mehreren Semestern an der Hochschule Ingolstadt im Einsatz ist und neben den Studierenden, auch von Dozierenden und für die Räume genutzt wird. Die wöchentliche Ansicht im Stundenplan, die Probleme (Überschneidungen) hervorhebt, erlaubt das schnelle Reagieren auf Ausfälle oder Verschiebungen einzelner Veranstaltungen. Die LVP und der angepasste Stundenplan wird im laufenden Semester (Sommersemester 2011) in der Hochschule Ingolstadt für die Planung zum Wintersemester 2011/12 eingesetzt werden und wird dem Verbund voraussichtlich ein Semester später zur Verfügung stehen.
Den Abschluss der PRIMUSS-Vorführungen bildeten die Online-Dienste. Herr Opitz, der im PRIMUSS Verbund die Entwicklung der Onlinedienste koordiniert und Herr Hauguth, zuständig für Schnittstellen, beide von der Hochschule Coburg, stellte an Echtdaten der Hochschule Hof, eine mögliche Konfiguration des PRIMUSS-Portals vor. Das Portal bietet den Studierenden, Dozenten und Mitgliedern der Hochschulen über Single Sign-on eine moderne Möglichkeit schnell alle Onlinedienste zu erreichen. Speziell die Integration der einzelnen Module wurde demonstriert. Z.B. kann der Tooltip im Einschreibe/Losverfahren, zur Vergabe von Plätzen für Veranstaltungen, direkt zum Modul „graphischen Raumplan“ verlinkt werden. Damit erhält der Studierende neben den primären Informationen zum Fach auch weiterführende Informationsmöglichkeiten. Diese Verzahnung einzelner Module führt zu einem integrierten System das den gesamten Students Lifecycle unterstützen kann. Der Einsatz, die Konfiguration und die Informationsintegration der Module liegt in den Händen der einzelnen Hochschulen. Als Beispiel für die Einbindung von Fremdsoftware wurde von den Coburger Programmieren das Modul „Verwaltungssystem für E-Mail Abonnements“ gezeigt, dass auf die unter GNU (General Public License) veröffentliche freie Software zum Verwalten von Mailinglisten „Sympa“ basiert. Dieses Modul bietet dem Abonnement von Maillisten die Möglichkeit diese, falls erlaubt, zu verwalten und die in einem Archive abgelegten Nachrichten abzurufen, auch wenn er zur Zeit des Versendens der Nachricht noch nicht Teilnehmer in der Liste war. Die Listenadministratoren erhalten hier Online eine komprimierte Möglichkeit ihre Listen zu verwalten. Das Programm bietet den Benutzer somit einen sinnvollen Ausschnitt der Sympa-Funktionalität ohne ihn mit vielfältigsten Konfigurationsmöglichkeiten zu erschlagen. Diese erweiterten Konfigurationen können über die von Sympa mitgelieferte Webschnittstelle jedoch uneingeschränkt genutzt werden, sind jedoch in den überwiegenden Anwendungsfällen nicht von Belang.
Zum Abschuss der Veranstaltung in Hof zog Herr Professor Hagerer ein kurzes Resümee und gab Ausblick auf die weiteren Ideen der PRIMUSS Entwickler. Daran schloss sich eine Diskussion an, in der die Hochschule Hof die intensivere Mitarbeit im Verbund gegenüber der Einführung eines anderen Campusmanagementsystems erörterte. Als Schlusswort diente die Feststellung von Herr Stern, Kanzler der Hochschule Amberg-Weiden, in dem er Hervorhob, dass der PRIMUSS-Verbund kostengünstiger arbeitet und besser auf die Bedürfnisse der einzelnen Hochschulen eingeht als die zur Verfügung stehenden kommerziellen Systeme. Daher halten die Kanzler der Verbundhochschulen an der PRIMUSS Campus IT fest.
Das PRIMUSS-Entwicklerteam, am 31.03.2011